SODa Forum

Unsere öffentliche Online-Veranstaltung zu spezifischen Themen aus dem Arbeitsspektrum von SODa.
Voraussichtlich jeden 2. Donnerstag im Monat, 14:00 Uhr

SODa Forum: Cultural Data Worlds – From Object to Analysis

SODa Forum: Mittwoch, 18. Juni 2025, 10:00–11:30
Zoom: https://sammlungen.io/join
Anmeldung nicht erforderlich, dieses Forum wird in englischer Sprache gehalten
Moderation: Canan Hastik

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Gastvortrag von Prof. Dr. Lev Manovich Presidential Professor, The Graduate Center, City University of New York | Director, Cultural Analytics Lab

Wie verändert sich unser Blick auf Kultur, wenn wir strukturierte Daten nicht nur als Information, sondern als Ausdruck kultureller Muster begreifen?

Im Rahmen dieses SODa Forums freuen wir uns sehr, Lev Manovich begrüßen zu dürfen – einen der international bedeutendsten Vordenker einer datenbasierten Kulturforschung. Als Begründer der Cultural Analytics hat Manovich früh die algorithmische und visuelle Analyse groß angelegter Bilddatensätze etabliert – häufig aus Plattformen visueller Kultur wie Instagram oder aus Filmarchiven –, um historische Verschiebungen, ästhetische Strömungen und kulturelle Muster sichtbar zu machen. Mit Werkzeugen wie ImageJ, eigens entwickelten Makros und Softwarelösungen eröffnete seine Arbeit neue Wege, Kultur durch Daten zu erfassen und zu analysieren.

ImageJ – ein quelloffenes und zentrales Werkzeug in Manovichs früher Arbeit – bietet eine Vielzahl integrierter Funktionen zur Bildanalyse, etwa zur Messung von Pixelwerten, Formen oder Intensitätsverteilungen (Funktionsübersicht). Auch wenn einige der ursprünglich für die Cultural Analytics entwickelten Skripte aufgrund von Softwareänderungen heute nicht mehr zuverlässig laufen, ist ImageJ weiterhin ein leistungsstarkes Instrument für explorative visuelle Analysen und wird bis heute breit in der wissenschaftlichen Bildverarbeitung eingesetzt – insbesondere in Biologie, Medizin, Materialwissenschaften und der Mikroskopie. Als zeitgemäße Alternative lassen sich heute – mit entsprechenden Programmierkenntnissen – auch KI-gestützte Tools nutzen, um automatisiert Python-Code zur Bildanalyse ganzer Verzeichnisse zu generieren.

In den letzten Jahren hat sich Manovichs Fokus jedoch verschoben: von der Analyse bestehender Kulturdaten hin zur Interpretation maschinell erzeugter Medien. In seinem aktuellen Buch Artificial Aesthetics untersucht er, wie generative KI-Systeme wie Midjourney, FLUX und Stable Diffusion die visuelle Kultur neu formen – nicht nur durch neue Stile und Bildwelten, sondern auch durch neue Formen von Autorschaft, Wahrnehmung und ästhetischer Logik. Dieser Schritt markiert einen Übergang: von der Analyse visueller Daten hin zur kritischen Auseinandersetzung mit synthetischen Medien und den kulturellen Implikationen algorithmischer Kreativität.

In seinem Vortrag wird Manovich Einblicke in beide Phasen seines Schaffens geben – und damit eine seltene Gelegenheit bieten, nachzuverfolgen, wie sich die Rolle von Daten in der Kultur über die letzten zwei Jahrzehnte hinweg verändert hat. Zugleich bildet sein Beitrag einen Ausgangspunkt für die Frage, wie Erkenntnisse aus der Cultural Analytics aktuelle Ansätze im Umgang mit strukturierten und semantisch angereicherten Daten inspirieren können – insbesondere im Kontext wissenschaftlicher Sammlungen und wissensgraphbasierter Datenmodelle. Durch die bewusste Gegenüberstellung dieser beiden analytischen Perspektiven – der visuellen und der semantischen – möchten wir einen gemeinsamen Raum für Interpretation, kritische Reflexion und methodisches Weiterdenken eröffnen.

Dieses Forum bringt Manovichs methodische Ansätze in den Dialog mit der Welt wissenschaftlicher Sammlungen und semantischer Datenmodellierung. Gemeinsam möchten wir diskutieren:
– Wie lassen sich Methoden der Cultural Analytics auf strukturierte Sammlungsdaten anwenden? – Welche Rolle spielt Artificial Aesthetics für universitäre Sammlungen? – Welches Potenzial liegt in der Analyse von Daten in Wissensgraphen? – Und was können wir aus Manovichs methodischer Offenheit für die Weiterentwicklung datenbasierter Kulturforschung lernen?

Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten – insbesondere für Forschende aus den Bereichen datengetriebene Kulturwissenschaft, Visualisierung, KI und transdisziplinäre Methoden.

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Zoom: https://sammlungen.io/join
Anmeldung nicht erforderlich
Moderation: Gudrun Schwenk

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Zoom: https://sammlungen.io/join
Anmeldung nicht erforderlich
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Zoom: https://sammlungen.io/join
Anmeldung nicht erforderlich
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