AAT - Art & Architecture Thesaurus

Der AAT

Art & Architecture Thesaurus (kurz AAT) ist ein hierarchisch gegliederter, multilingualer Thesaurus und wurde vom Getty Research Institute entwickelt. Er umfasst ca. 35.000 definierte Begriffe und 245.000 Bezeichnungen zu sämtlichen Bereichen der Kunst, Architektur und materielle Kultur, aus der Zeit der Antike bis zur Gegenwart. Der AAT wurde für keinen speziellen Sammlungstypen entwickelt und ist daher weit anwendbar. Aufgrund seiner Multilingualität (ursprünglich nur in englischer Fassung angelegt), hat er sich als internationaler Standard durchgesetzt. Seit 2012 wird an einer deutschen Fassung am Institut für Museumsforschung gearbeitet.[1]

Aufbau des AAT

Gliederung

Das Vokabular ist in acht Facetten unterteilt: 
 

Englisch

Deutsch

Beschreibung

Beispiele

Objects

Objekte

reale vom Menschen geschaffene Objekte (Kunstobjekte, Gegenstände)

Gemälde, Bauwerke

Associated Concepts

Assoziierte Konzepte

abstrakte Ideen und Konzepte

Abstrakte Kunst, Provenienz

Physical Attributes

Physische Attribute

physische Beschaffenheiten

Abmessungen, Oberflächencharakteristik

Styles and Periods

Stile und Epochen

Stile, Epochen, aber auch Religionen und Ethnien

Barock, Steinzeit

Agents

Agents

Personen, Körperschaften, Berufe, religiöse, gesellschaftliche und politische Gruppen, Organisationsformen, Organismen

Landschaftsmaler, Veteranen, Diktatoren, Gilden, Pilze

Activities

Aktivitäten

physische und geistige Aktivitäten, Prozesse oder Handlungen

Pilgern, Forschen, Torfstechen

Materials

Materialien

natürliche und künstliche physische Substanzen

Leder, Papyrus, Tusche

Brand Names

Markennamen

Tupperware, Teflon

AAT deutsch

http://www.aat-deutsch.de/ 

Der Art and Architecture Thesaurus verfügt über eine deutschsprachige Version. Im Rahmen des Übersetzungsprojektes, welches von 2012 bis Dezember 2014 durchgeführt wurde, wurde die "Objekt-Facette" (enthält Objektnamen) entsprechend bearbeitet. Für jeden Begriff dieser Facette wurden deutsche Entsprechungen ermittelt, die mit ein bis drei wissenschaftlichen Belegen in der Literatur nachzuweisen sind. Durch die Bearbeitung der Facetten des Thesaurus werden deutschsprachig erfasste Bestände im Internet weltweit besser auffindbar, ohne dass man die Erschließungsdaten selbst überarbeiten muss. 

Nicht in jedem Fall existiert ein direktes Äquivalent zu einem englischen Begriff. In diesen Fällen erfolgt eine Abstimmung mit den Kollegen des Getty Research Institutes, die den mehrsprachigen Mutter-Thesaurus betreuen. 

Durch die Nutzung des vom DigiCult-Verbund entwickelten Vokabularmoduls xTree steht eine Software zur Verfügung, die einerseits als Übersetzungsplattform geeignet ist und andererseits das Angebot eines Webservice für die maschinenbasierte Anreicherung verteilt gehaltener Datenbestände ermöglicht.

Weblinks